Dienstag, 24. Juli 2012

Sieben britische Sportarten, in denen Briten fast nie etwas gewinnen

Sieben britische Sportarten, in denen Briten fast nie etwas gewinnen


Union Jack | Clay Moss, flagspot.net
Unzählige Sportarten haben ihren professionellen Ursprung in Großbritannien bzw., im Vereinigten Königreich. Hier wurden Regeln festgelegt, große Turniere veranstaltet und Profispieler mit neuen Methoden zu Höchstleistungen angespornt. Pünktlich zu den Olympischen Spielen in London wirft KiloNews einen Blick auf Sportarten, die quasi in Großbritannien erfunden wurden, in denen aber schon lange kein Brite mehr erfolgreich war.

1. Fußball


Den Anfang in der Liste der Sportarten mit britischem Ursprung und gleichzeitigem britischen Unvermögen macht der Fußball. Hobbyhistoriker verweisen sicher zurecht darauf, dass die Wurzeln des Balltretens in das dritte Jahrhundert in China zurückreichen. Auch die Antike soll Bälle gekannt haben. Ein Beweis dafür findet sich bei Youtube:



Doch blicken wir auf den modernen Fußball, wie wir ihn heute kennen (ja das schließt auch dieses Rumgeschiebe der 70er Jahre mit ein), dann bauen wir auf die Regeln, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in England ausformten. Es gründeten sich in der Folge zahlreiche Vereine, die heute noch als so genannte Traditionsclubs bestehen. Man könnte also sagen, dass die Engländer die meiste Erfahrung in diesem Sport haben. Kontinental-europäische Vereine gehen meist auf Gründer zurück, die sich in England mit dem Sport vertraut gemacht hatten.
Doch was ist mit den Erfolgen der Briten in diesem Sport? In Deutschland gönnt man den Engländern mittlerweile den Gewinn der Weltmeisterschaft 1966. Aber sonst war da nicht viel. Von Schottland, Wales und Nordirland braucht man hier nicht zu sprechen. Bei Olympia sieht es dabei schon anders aus. Denn hier konnten die Briten gemeinsam immerhin zwei Gold-Medaillen (1908, 1912) gewinnen; eine davon sogar im heimischen London (1908). Rekordsieger ist hier aber auch eine andere Nation: Ungarn.
Ansonsten dominierten aber Uruguay, Brasilien, Deutschland und Spanien das moderne Fußballgeschehen.

2. Rugby


Wer auf die Geschichte des Fußballs schaut, kommt um die Schwester-Sportart Rugby nicht herum. Beide gehen auf dieselben Wurzeln zurück. Zunächst muss man wissen, dass Rugby im Wesentlichen in zwei Spielarten in Deutschland bekannt ist. Die „Rugby-League“-Version wird mit jeweils 13 Spielern pro Mannschaft gespielt. Beim mittlerweile populäreren „Rugby-Union“ sind es 15. Dass Aussie-Football und selbst American Football als Spielart des Rugby verstanden werden können, sei hier ausgespart.
Beim League-Rugby konnte Großbritannien bei den Weltmeisterschaften seit 1954 zumindest bei den ersten Turnieren Erfolge feiern. Danach wurden die Weltmeisterschaftsturniere von Australien dominiert und es gab für die Briten nicht mehr viel zu melden. Bei den Europa-Meisterschaften ist England aber Rekordsieger mit 12 Titeln. Kurioser Weise spielten jedoch in den 1950er Jahren auch ausländische Spieler der jeweiligen Ligen für die Nationalmannschaften. Man kann also von einem Zusammentreffen im Sinne eines Allstar-Games zwischen der englischen und französischen Liga sprechen.
Das wesentlich populärere Union-Rugby ist seit dem ersten internationalen Turnier 1987 von Australien, Neuseeland und Südafrika geprägt. Alle drei Mannschaften konnten jeweils zwei Titel gewinnen. England keinen. Wales auch keinen.

3. Feldhockey


Waren die Germanen dafür bekannt mit Keulen auf den Bäumen zu sitzen, dachten sich die Kelten 1852 die „Rules of Harrow“ ins Leben zu rufen und den Grundstein für das Feldhockey zu legen. Dazu kamen sie von den Bäumen runter und schlugen mit den Keulen gegen einen Ball.
In der Folge verbreitete sich die Sportart in den britischen Kolonien und auf dem Europäischen Kontinent. 1908 war das olympische Hockeyturnier eher eine britische Meisterschaft. England gewann hier die Goldmedaille vor Irland. Bronze teilten sich Schottland und Wales. 1920 trat dann Großbritannien als Mannschaft an und gewann wieder Gold. Dann war jedoch erstmal Ende und Indien und Pakistan spielten den Titel bis 1972 unter sich aus. Die BRD (1972) und Neuseeland (1976) sorgten für ein wenig Abwechslung. 1988, 68 Jahre nach dem letzten olympischen Erfolg, konnte Großbritannien dann noch einmal das Olympische Turnier gewinnen. Bis heute der letzte Sieg.
Seit 1971 werden im Feldhockey die Weltmeisterschaften in ihrer jetzigen Form ausgespielt. Neben einer Silbermedaille 1986 spielte hier keine britische Mannschaft eine Rolle. Stattdessen die bekannten Namen: Pakistan, Indien, Deutschland und zur Abwechslung die Niederlanden.

4. Tennis


Die Ursprünge des Tennis finden sich eigentlich in Frankreich. Doch wer hat die Regeln festgelegt und mit Wimbledon das älteste Turnier erfunden? Richtig, die Briten. Im Tennis spielen die Formate Weltmeisterschaft und Olympia sicher eine große Rolle, doch sind es die großen Open-Turniere, die hier für die meiste Aufmerksamkeit sorgen. Rekordsieger in Wimbledon ist neben Roger Federer und Pete Sampras noch immer William Renshaw. Wer sich jetzt fragt, wann er diesen Mann das letzte Mal im Fernsehen am Schläger gesehen hat, muss enttäuscht werden. Renshaw gewann das Turnier in den 1880er Jahren mehrmals.
Machen wir es kurz: der letzte Wimbledon-Sieg eines Briten: Fred Perry, 1936. Immerhin ist Großbritannien hier mit 35 Siegen noch immer Rekordsieger.
Weltranglisten-Erster beim Tennis war seit der Einführung 1973 übrigens noch nie ein Brite.

5. Rudern


Die Erfindung des Ruderns den Briten zuzuordnen wäre sicherlich eine der größten Fehleinschätzungen der Weltgeschichte. Doch Thomas Doggett war der erste Mensch, der 1715 den ersten Ruderwettkampf der Neuzeit auf der Themse ausschrieb. 1775 gab es dann die erste Regatta. Auch das traditionsreichste Ruderrennen „The Boat Race“ findet seit 1829 auf der Themse statt. Hier treten die Rudermannschaften der Unis Cambridge und Oxford gegeneinander an.
Wer jedoch glaubt, dass diese Mannschaften das Nonplusultra des Rudersports sind, dem sei gesagt, dass der Sieger des Boat Race seit gut 10 Jahren immer gegen eine Mannschaft der Ruhr-Unis (Bochum, Duisburg-Essen, Dortmund) antritt. Oxford konnte noch nie gegen den Ruhr-Achter siegen.
Bei Olympia sag es für Großbritannien jedoch besser aus. So steht Rang drei im ewigen Medaillenspiegel zu Buche. Auf der eins steht Deutschland, gefolgt von den USA.

6. Badminton


Die Geschichte des Badmintons lässt sich kurz erklären: Es wurde woanders gespielt (Indien). Ein Engländer denkt sich seinen Teil und veranstaltet Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Meisterschaften. Das kommt einem soweit recht bekannt vor.
Bei dem so genannten Thomas-Cup handelt es sich um eines der wichtigsten Turniere im Herren-Einzel. Sieger hier waren Indonesier, Chinesen und Athleten aus Malaysia. England nur einmal.
Bei Olympia waren es auch Chinesen und Indonesier die dominanten Spieler. 1996 konnten sich die Dänen eine Goldmedaille sichern.

7. Cricket


Geschichtlich hat Cricket seinen Ursprung eindeutig im heutigen Großbritannien. Bezogen auf die Verbreitungsgeschichte und die Erfolge ist es eine Mischung auf Feldhockey und Rugby.

Quelle: wikipedia.org
Weiter Links: nahaufnahme, nicegirlnotes, Oldenburger CC, newsportal, derwesten, lonislandpress, australianonlinenews, maximumnewsinformer, foreigndentist, derwesten2

Donnerstag, 12. Juli 2012

Justice - Newlands (New Video)

Justice spielen Snake Plissken und schreiben Sportgeschichte im Video zu Newlands


Justice - Newlands | Screenshot vimeo
Am 11.07.2012 haben Justice ihr neues Video zu dem Track „Newlands“ veröffentlicht. Das Video ist nach „On’n’On“ die nächste Video-Auskopllung aus dem 2011 erschienen Album „Audio, Video, Disco“.


Regie geführt hat bei dem aufwendigen und knapp sieben Minuten langen Video (inklusive Abspann) CANADA, die auch schon für Keane, die Scissor Sisters und Two Door Cinema Club gearbeitet hat. Thema des Kurzfilms ist eine klassische Sportgeschichte, die das Duell gut gegen Böse mit egozentrischen Clubbesitzern in eine futuristische Kulisse versetzt.



Justice 'New Lands' from CANADA on Vimeo.

 

Tron und Filmgeschichte als Vorbild

 

Snake Plissken? |screen vimeo
Die Kulisse erinnert dabei an Tron, dem Film dessen Soundtrack von den Justice-Freunden Daft Punk komponiert wurde. Doch nicht nur Tron hält als Reminiszenz an die Filmgeschichte her. Am offensichtlichsten erscheint der Verweis auf „Escape from New York“ (dt. „Die Klapperschlange“) und „Escape from L.A.“ („Flucht aus L.A.). Der Protagonist des Musikvideos trägt wie Kurt Russell in der Rolle des Snake Plissken eine Augenklappe. Zudem musste auch sich auch Plissken einem sportlichen Wettkampf stellen. Bei ihm war es jedoch eine Aufgabe im Basketball, eine der wenigen Sportarten, die bei „Newlands“ nicht vorkommt.

Good Guys | screen vimeo

Eine Mischung aller Sportarten


Die Sportarten, die sich im Wettkampf des Videos vermischen sind Baseball, Football, Lacrosse, Roller-Derby und Steherrennen aus dem Bahnradsport. Die Mischung ergibt einen Action geladenen Streit um eine Art Laser-Ball.

Weitere Hinweise auf Mode und Film


Bad Guys | screen vimeo
Neben dem Geschehen an sich scheinen sich noch weitere Hinweise auf die Sportgeschichte zu finden. So erinnern die Rückennummern der „Guten“ an eine Mischung aus den Trikots der deutschen Nationalmannschaft von 1980 und der französischen Nationalmannschaft von 1984. Das Logo des fiktiven Herstellers wirkt wie eine Mischung aus Trigema und dem alternativen Louis Vuitton-Logo. Bei den „Bösen“ fühlt man sich wahlweise an die Pittsburgh Steelers, Rocky in „Rocky Balboa“ oder den gelben Power Ranger erinnert. Wahrscheinlicher scheint ein Verweis auf die Steelers, die in ihrer besten Zeit für ihre undurchdringbare Defensive, den „Steel Curtain“, bekannt waren.

Am Ende bleibt ein unglaublich aufwendiges Video zu einem unglaublich guten Track, der sicherlich eines der Highlights des gesamten Albums darstellt.

Dienstag, 10. Juli 2012

Ein fruchtiger Rückblick auf Wimbledon und Silverstone

Federer liebt Ananas und Webber mag Tannenzapfen - Der Rückblick auf Wimbledon und Silverstone


Mit seinem siebten Erfolg am vergangen Wochenende hat Roger Federer seine Sammlung von Wimbledon-Trophäen erweitert und mit Pete Sampras gleichgezogen, was die Siege auf dem Rasenplatz angeht.

Wimbledon-Pokal | Benjamí Villoslada i Gil
Die Trophäen sind nicht nur deshalb begehrenswert, weil sie für den Sieg beim wohl Prestige trächtigsten Tennisturnier der Welt vergeben werden, sondern weil Sie auch auf dem Kaminsims etwas hermachen. Ganz in gold sieht der Pokal so aus, wie man sich einen ordentlichen Pokal vorstellt: richtige Proportionen, Henkel zum Greifen und ein Deckel, damit der Champagner nicht schal wird oder damit man Kekse drin aufbewahren kann.

Die Ananas für Federer


Auch Roger Federer scheint dieser Pokal ganz gut zu gefallen. Vielleicht liegt es auch an der exotischen Frucht auf der Spitze des Pokals. Hier abgebildet ist eine Ananas.
Es liegt der Schluss nahe, dass Federer eine Vorliebe für die stachelige Frucht mit gelbem Fruchtfleisch hat. Doch beim SchweizerFernsehen ist nur die Rede von Tomaten. Also nichts mit Ananas.
Tatsächlich ist die Ananas an sich ein Zeichen für Reichtum, da diese Frucht vor allem im 18. und 19. Jahrhundert nur mit erheblichem Aufwand zu besorgen war.

Tannenzapfen für den Rennfahrer?


Mark Webber reckte am Sonntag ebenfalls einen Pokal in die Höhe. Und zwar für den Sieg beim Formel-1-Grand-Prix in Silverstone. Auch hier findet sich auf dem Pokal ein interessantes Gebilde, das jedoch nicht eindeutig identifiziert werden konnte. Da die Trophäe mit Blättern dekoriert ist, ließe sich vermuten, dass die Spitze auch von einem Baumerzeugnis geschmückt wird. Aufnahmen legen nahe, dass es ein Tannenzapfen ist. Genau so gut könnte es eine Ananas, eine Aubergine oder eine Erdbeere sein. Die Vorstellung, dass der hölzern wirkende Mark Webber aber mit einem Tannenzapfen belohnt wird, gefällt mir persönlich besser. Webbers Steckbriefliefert auch nicht mehr Informationen. Sein Lieblingsessen ist die Italienische Küche, die weder viel mit Ananas noch mit Tannenzapfen am Hut hat.

Freitag, 6. Juli 2012

Gehören Trolle ins Gefängnis?

Für Trolling kann man in Arizona bald 25 Jahre lang im Gefängnis sitzen


In Arizona wurde vor kurzem ein Gesetz verabschiedet, nach dem Trolling im Internet zu beachtlichen Haftstrafen führen kann. Das Gesetzt stellt eine Novelle bestehender Rechtsverordnungen vor. Bisher wurde per Gesetz geregelt, dass verbale Angriffe auf Personen, die diese psychisch schaden können oder das Ansehen der Person verletzen auch zu Gefängnisstrafen führen können.

Der Begriff "mündliche bzw. verbale Attacke" war dabei jedoch interpretationsfähig; denn ein Kommentar in einem Forum ist nunmal nicht im engsten Sinne eine direkte mündliche Aussage. Diese Gesetzeslücke schließt das Gesetz nun dadurch, dass es durch elektronische Geräte getätigte Äusserungen einschließen.

Wer also in Zukunft seine Freude an Beschimpfungen gegen anderen Internetnutzern nicht zügeln kann, hat zumindest in Arizona bald ziemlich lange Zeit, diese Beschimpfungen im direkten Kontakt mit anderen Mitmenschen auf engstem Raum auszuprobieren.

via: Gizmodo

Links: Link1, Link2